Die vielen Ebenen der digitalen Infrastruktur gipfeln im Nutzer – dem vorgesehenen Nutznießer dieser erstaunlichen Technologien. Aber was passiert, wenn sich diese Nutzer als Maschinen herausstellen?
Du befindest dich hier: gefangen in einem endlosen Albtraum aus Bots, die immer mehr wie Menschen aussehen – und Menschen, die immer mehr wie Bots aussehen. Haben wir uns selbst abgeschafft?
Atme. Fühle. Du bist noch keine Maschine. Erinnere dich daran, was dich menschlich macht: Berühre eine Wiese, geh spazieren. Und wenn du danach wieder Lust hast, melde dich im Internet an – wir warten auf dich.
WHY THIS PROJECT
Was ist „digitale Infrastruktur“?
Wenn du diese Zeilen liest, nutzt du bereits einen Teil davon: Smartphones und Computer sind Endpunkte eines gewaltigen, weltumspannenden Kommunikationsnetz aus Servern, Rechenzentren, Unterseekabeln, Kraftwerken und unzähligen weiteren Elementen. Hier untersuchen wir digitale Infrastruktur anhand von sechs „Sphären“, die jeweils einen bestimmten Aspekt globaler digitaler Netzwerke darstellen: Earth, Cloud, City, Address, Interface und User.
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THE USER REALM
Der Bereich „Benutzer“ (User) befasst sich mit den Akteuren, die digitale Infrastrukturen nutzen und innerhalb dieser agieren.
Dieser Raum wird immer stärker von automatisierten Schatten bevölkert: KI-Scraper und Crawler, die das Netz ausweiden; Empfehlungsalgorithmen, die uns lenken; Click- und Content-Farmen, die unsere Aufmerksamkeit ausbeuten; und schließlich KI-Agenten – allesamt ein nüchternes Echo der „Dead Internet“-Theorie. Gleichzeitig verlieren Menschen, die Schritt halten wollen, ihre elementarsten Rechte: Mikroworker, die KIs zum Hungerlohn moderieren, Sexarbeiterinnen, die in Call Centern eingesperrt sind, obdachlose Streamerinnen, die unter Ringlichtern im Freien auftreten. Und dennoch bleibt der digitale Raum ein Ort, um eine fluide Identität zu erkunden, Teil eines kollektiven „Hive Minds“ zu werden und für einen gerechteren Gesellschaftsvertrag zu kämpfen. Wir laden dich ein, einen Atlas allegorischer Symbole zu erkunden, die jeweils einen spezifischen Aspekt dieser Ebene und ihrer konkurrierenden Modelle zeigen.
ABOVE - Totes Internet
Isolation
Mauszeiger
Der Cursor ist der kleinste Avatar des digitalen Selbst: eine spitze Abstraktion unserer Präsenz. Doch er reduziert uns auch auf Daten.
Während wir uns durch Schnittstellen bewegen, die zwecks Klassifizierung und Monetarisierung entwickelt wurden, wird der Pfeil zu einem Symbol der Isolation: ein einsamer Zeiger, der sich durch kuratierte Räume bewegt und durch sein Design von anderen getrennt ist. Wir klicken, ziehen, bewegen den Mauszeiger, berühren jedoch nie etwas. Im Reich der gezielten Werbung ist Isolation eine Voraussetzung dafür, dass man wahrgenommen wird.
Dissoziation
Astralprojektion
Sich außerhalb seines Körpers zu bewegen, war einst eine mystische Praxis: eine Flucht in die Astralebene, eine Reise jenseits des Selbst.
Heute ist Dissoziation in die Architektur des digitalen Lebens eingewoben. Wir scrollen, bis unsere Glieder taub werden, treiben durch Feeds, die uns von körperlichen Empfindungen lösen. Wir verlassen uns selbst, ohne jemals den Stuhl zu verlassen. Die astrale Projektion des Internetzeitalters ist unbeabsichtigt: eine Entfremdung von unserem eigenen Körper, hervorgerufen durch endlose Reize und Ortlosigkeit.
Derealisation
VR-Headset
Das Headset verspricht Immersion, sorgt jedoch häufig für Entfremdung. Hinter dem Kunststoffvisier wird die Welt zu einer Simulation ihrer selbst.
VR erschafft nicht einfach neue Realitäten – es destabilisiert die, in der wir leben. Die Grenze zwischen Spiel und Welt, zwischen Illusion und Erinnerung beginnt zu verschwimmen. Alles fühlt sich leicht verschoben an, als wäre die Textur der Wirklichkeit ausgelöscht worden. Derealisation wird zum Nebeneffekt der Immersion: ein krankhafter Witz, der nachwirkt, selbst nachdem wir das Headset abgenommen haben.
Polarisierung
Angeketteter Troll
Trolling begann als schelmischer Spaß: respektlos, störend, eine Waffe der Machtlosen, um Autorität zu untergraben.
Doch die Mächtigen lernten seine Grammatik.
Sie industrialisierten Provokation, institutionalisierten Empörung, bewaffneten Ironie. Der Troll wurde an die Ziele der Propaganda gekettet – kein Rebell mehr, sondern ein Werkzeug. Polarisierung gedeiht durch diese Verwandlung. Der Troll, einst ein Trickster, dient nun als Verstärker der Spaltung – im Dienst jener, die vom Chaos profitieren.
Trollfarmen / Botfarmen
Manipulation
Armeen automatisierter Konten, die eine Flut von Inhalten generieren, die von menschlicher Sprache nicht zu unterscheiden sind. Ganze Realitäten werden in Serverräumen hergestellt.
Manipulation wird infrastrukturell. Die digitalen Gemeingüter verwandeln sich in ein Schlachtfeld, auf dem Narrative konstruiert, Emotionen geerntet und Überzeugungen im industriellen Maßstab geformt werden. Wenn Bots menschliche Stimmen übersteigen, verkommt Demokratie zu Lärm. Bald verwandelt sich das Verlangen nach Ordnung und Klarheit in eine Nostalgie für die vermeintlich ruhige Hand des Autoritarismus.
Fragmentierung
Zerbrochene Vase
Eine zerbrochene Vase kehrt nicht zu ihrer ursprünglichen Form zurück; sie wird zu einer Ansammlung von Teilen dessen, was einst ein Ganzes war.
Unsere geteilte Realität fühlt sich ebenso an: von Desinformation zerrissen, von Feeds zersplittert, in Scherben unvereinbarer Wahrheiten aufgelöst. Fragmentierung ist nicht einfach Verwirrung – sie ist strukturell geworden. Plattformen profitieren von dieser Zerbrochenheit. Je fragmentierter unsere Wahrnehmung ist, desto leichter lassen wir uns lenken, targeten, optimieren und kontrollieren.
Below - Schwarmintelligenz
Zusammenarbeit
Ein Schwarm von Zeigern
Ein Zeiger entspricht einem einzelnen Benutzer. Viele Zeiger – blinkend, tanzend, sich auf demselben Bildschirm überlappend – offenbaren ein anderes Paradigma.
In kollaborativen Tools manifestieren mehrere Kursoren eine gemeinsame Absicht: eine Live-Choreografie kollektiver Intelligenz. Der Bildschirm wird zu einem gemeinsamen Raum, und Denken wird gemeinschaftlich. Die Zeiger vermehren sich wie Neuronen und verbinden Gedanken über Entfernungen hinweg. Koordination offenbart das Potenzial, zu einer sichtbaren Form der Fürsorge zu werden.
Organisieren
Bienenstock
Ein Bienenstock ist mehr als nur eine Kolonie; er ist ein lebendiges System gegenseitiger Abhängigkeit, in dem jede Arbeiterin zum Überleben des Ganzen beiträgt.
Der Bienenstock symbolisiert die Kraft organisierter Arbeit – die Stärke, die aus koordinierter Handlung und geteilten Infrastrukturen entsteht, nicht aus vereinzelter Anstrengung. In einer Welt, die vom Individualismus besessen ist, erinnert uns der Stock daran, dass echte Transformation nur durch kontinuierliche kollektive Bewegung möglich ist, nicht durch einsamen Kampf.
Inklusion
Hände / Pfotenabdrücke
Nicht alle Nutzer sind Menschen. Digitale Ökosysteme prägen das Leben von Tieren, Maschinen und Landschaften ebenso wie unser eigenes.
Hand- und Pfotenabdrücke zusammen rufen eine posthumane Politik hervor – eine, die Teilhabe über die menschliche Spezies hinaus erweitert. Inklusion bedeutet, multispezifische Verflechtungen anzuerkennen, Systeme zu entwerfen, die der mehr-als-menschlichen Welt Rechnung tragen, und Technologie als Teil einer größeren Ökologie zu begreifen statt als menschlichen Spielplatz.
Verflüssigen
Avatar / Schwelle
Avatare sind liminale Wesen, weder ganz real noch ganz fiktiv. Sie befinden sich an der Schwelle zwischen verschiedenen Realitäten und ermöglichen es uns, in neue Formen zu schlüpfen.
„Im Internet weiß niemand, dass du ein Hund bist“ – dieses alte Meme erinnert eindrücklich daran, dass Online-Identitäten wandelbar und verspielt sind, nicht an körperliche Grenzen gebunden.
Avatare laden uns ein, Vielseitigkeit zu bewohnen und Identität als Schnittstelle statt als Essenz zu begreifen. Digitale Fluidität kann zu einem Tor werden, durch das wir uns selbst (wieder)entdecken.
Selbstorganisation
Hacker-Symbol
Das Segelflugzeugmuster in Conways Spiel des Lebens wurde zum Symbol für Selbstorganisation: Komplexität, die aus minimalen Regeln entsteht.
Hacker*innen verkörpern diese Logik: Autonomie, aufgebaut aus einfachen Prinzipien wie Offenheit, Dezentralisierung, Neugier und Rebellion. Autonomie bedeutet nicht Isolation; sie ist die Fähigkeit zur Selbstorganisation, dazu, Systeme zu bauen, die ihre eigenen Beschränkungen überschreiten und Freiheit über Zeit und Raum hinweg ausweiten.
Kollektivieren
Entenschar
Enten, bescheiden und gemeinschaftlich, bewegen sich als Schwarm in stiller Koordination. Ihre kollektive Intelligenz ist nicht hierarchisch, sondern relational.
Der Schwarm symbolisiert Demut, Kooperation und die Weisheit, die aus verteilter Bewegung entsteht. Jede Ente beobachtet die anderen, passt ihr Tempo an und reagiert in Echtzeit auf veränderte Strömungen. Wie ein Entenschwarm zu handeln heißt, auf die kollektive Richtung zu vertrauen, Stärke in geteilter Geschwindigkeit zu finden und sich als Viele zu bewegen, ohne als Einzelne*r verloren zu gehen.
THE (W)HOLE REPOSITORY
Herzlichen Glückwunsch, dass du es bis hierher geschafft hast!
Im folgenden Abschnitt findest du eine sorgfältig zusammengestellte Liste von Online-Ressourcen, die darauf abzielen, die weite Welt der digitalen Infrastrukturen zu untersuchen, zu kritisieren und zu verbessern, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf den in diesem Bereich vorgestellten Themen liegt. Wenn dir dieser Abschnitt gefällt, schau doch mal auf der Hauptseite unseres Repositoriums vorbei, wo du viele weitere Links aus allen anderen Bereichen des (W)HOLE-Projekts findest.
Kunst
Gathering Softly – A Digital Gallery for Care and Connection
Fürsorge
Gemeinschaft
Barrierefreiheit
Summary
Eine Online-Ausstellung, die Intimität und fürsorgliche Beziehungen durch digitale Kunstwerke erforscht und das Publikum zu sanften, partizipativen Begegnungen einlädt, die unser Zusammenkommen und Verbundensein im Netz neu imaginieren.
Post Growth – Art-research toolkit for degrowth futures
Nachhaltigkeit
Circular Economies
Environmental Gerechtigkeit
Summary
Interaktive Tools, Videos und Workshop-Materialien, um Wachstum neu zu denken. Erkunde Energie, Arbeit und planetare Grenzen; nutze Karten und Übungen, um Diskussionen im Unterricht und in Gemeinschaften anzustoßen.
Phantom Islands ist ein Klangatlas imaginierter Inseln, die auf Karten verzeichnet sind. Durch eine Mischung aus Feldaufnahmen, Archiven und Synthese untersucht das Projekt, wie Fiktion und Daten die Grenze zwischen Ort und Vorstellung verwischen.
A Warm Database von Ganesh und Ghani erforscht Verschwinden, Sichtbarkeit und Repräsentation und imaginiert ein lebendiges Archiv des Widerstands, das bürokratische und staatlich gesteuerte Datenregime herausfordert.
Imperfect Archiving: Archiving as Practice for a Love of Softness - Center for Book Arts
Fürsorge
Gemeingüter
Wissen
Summary
Ein Zine, das Archivierung als zarten und politischen Akt erforscht und Unvollkommenheit, emotionale Erinnerung und Sanftheit als Werkzeuge feministischer und kollektiver Bewahrung begreift.
ARECACEAE ist ein poetisches Web-Experiment, das Botanik, Berechnung und digitale Ästhetik verwebt. Durch algorithmische Bildwelten von Palmen reflektiert es über künstliche Naturreproduktion und die ökologischen Implikationen digitaler Simulation.
Ein digitales Kunstprojekt, das die Idee eines Computervirus in eine poetische Metapher für Widerstand, Kontamination und kreative Störung innerhalb algorithmischer Kultur verwandelt.
Ein Künstler*innenportfolio, das Datenmanipulation, Glitch und algorithmische Systeme durch poetische, kritische und spekulative visuelle Praktiken erforscht.
Eine interaktive Publikation, die emotionaler Arbeit und Care-Arbeit durch digitales Design nachspürt. Sie stellt Effizienzkultur infrage und rückt Affekt als Form des Widerstands in den Mittelpunkt.
Eine digitale Kunstperformance, die Identität, Sichtbarkeit und Online-Präsenz durch fragmentierte Narrative und Anti-Überwachungsästhetik hinterfragt.
Verspielte Web-Skizzen, die HTTP, Header und Statuscodes als Poesie behandeln. Forke und remixe kleine Experimente, um das Web durch protokollgesteuerte Kunstwerke zu erlernen.
Sarah Holloways Online-Arbeiten experimentieren mit Sichtbarkeit, Intimität und digitaler Verkörperung durch poetisches Coding und narratives Spiel. Ihre Projekte erforschen Verweigerung, Verkleidung und Handlungsmacht in vernetzten Umgebungen.
Eine sich entwickelnde künstlerische und forschungsbasierte Plattform, die interspezifische Kommunikation und geteilte Ökologien untersucht und Fürsorge und Empathie als Grundlage für multispezielle Koexistenz vorschlägt.
Kool Aid Factory – Playful web studio & experiments
Open Wissen
Summary
Ein kreatives Studio, das verspielte Websites, Web-to-Print und Designexperimente produziert. Entdecke Projekte, Toolkits und Ressourcen, die Kultur, Code und zugängliches Storytelling verbinden.
Ein fortlaufendes Kunstprojekt von Mimi Onuoha, das Datensätze dokumentiert und visualisiert, die nicht existieren – Themen, die systematisch von Regierungen und Unternehmen ignoriert oder nicht erhoben werden. Das Werk zeigt, wie Macht durch Auslassung wirkt und Unsichtbarkeit selbst zum kritischen Ort wird.
Google Faces – Finding faces in Earth’s landscapes
Open Wissen
Transparenz
Summary
Der Bot von Onformative scannt Google Maps mit Gesichtserkennung, um Pareidolie zu simulieren – das Erkennen gesichtsähnlicher Formen in Bergen, Wüsten und Küsten. Ein Kunstexperiment zu Wahrnehmung und maschinellem Sehen.
Ein experimentelles Tumblr-Archiv, das DIY- und Open-Source-Möbeldesign dokumentiert. OS Furnitures feiert materielle Einfachheit, Wiederverwendung und lokale Autonomie als ästhetische und politische Gesten gegen Massenproduktion.
Installiert eine WLAN-Hotspot-Skulptur, die den gesamten Traffic über das Tor-Netzwerk leitet und als Tor-Relay fungiert, um das Museumsinternet als Anonymitätstool zurückzuerobern.
PLANT ist ein experimentelles Webprojekt, das das Internet als lebendes Ökosystem visualisiert. Durch interaktives Design und generative Visuals offenbart es die organische und instabile Natur digitaler Netzwerke und schlägt eine ökologischere, symbiotische Sicht auf Rechenprozesse vor.
The Internet is Fun! ist ein spielerisches webbasiertes Kunstwerk, das die Kommerzialisierung digitaler Freude kritisiert. Durch interaktives Design und nostalgische Ästhetik ruft es den frühen Geist von Experiment, Humor und kollektiver Verspieltheit im Netz zurück.
MacPictures untersucht frühe digitale Bildproduktion durch die Linse künstlicher Intelligenz. Durch die Mischung veralteter Computerästhetik mit generativen Algorithmen hinterfragt das Werk die Fetischisierung „intelligenter“ Systeme und den Mythos technologischen Fortschritts.
Eine digitale Kunstorganisation, die born-digital Praktiken durch Ausstellungen, Forschung, Erhaltungstools und Community-Programme unterstützt und experimentelle, zugängliche digitale Kreativität fördert.
Jorge² ist ein poetisches und experimentelles Webprojekt, das menschliche und maschinelle Kommunikation verwischt. Durch geschichteten Text, fragmentierten Dialog und generative Interaktion hinterfragt es Autorschaft, algorithmische Handlungsmacht und die Politik der Stimme in digitalen Umgebungen.
Der Kanal der Künstlerin Beatrix Pang mit Kurzfilmen, Ausstellungsmaterial, Talks und Workshops über Kunst, Publishing und Community. Durchstöbere Videos und folge für Updates.
Community‑verfasste „Terms of Care“ für respektvolle, zugängliche, einvernehmliche Teilnahme in VCL – wie man erscheint, hostet und einander online schützt.
1-Star Review Tour – The Weight of Data (Chronus Art Center)
Ausbeutung
Subversion
Counter Datasets
Summary
1-Star Review Tour ist ein Online-Kunstprojekt, das die unsichtbare Arbeit hinter digitalen Bewertungen und Datenextraktion visualisiert und performt. Es verwandelt algorithmische Reviews in einen Akt des Widerstands und hinterfragt die affektiven und ökonomischen Infrastrukturen der Plattformökonomie.
Cristóbal Parra – Media arts, generative image & territory
Open Wissen
Summary
Portfolio eines chilenischen Medienkünstlers: generatives Bild, Fotografie, Mixed Media und A/V-Live. Projekte wie „Fósiles Futuros“ und „Andalién 19/31“; Themen Territorium, Körper, Biobío.
Hallucinations ist ein experimentelles Kunstprojekt, das die verschwommene Grenze zwischen menschlicher Vorstellungskraft und KI-generierten Bildern erforscht. Durch die Visualisierung algorithmischer „Träume“ hinterfragt es Autorschaft, Wahrnehmung und die verführerische Kraft maschineller Halluzinationen.
Kartiert, wie Amazons Infrastruktur und Benutzeroberflächen unsichtbar Nutzerdaten und Arbeit extrahieren und so verborgene Ausbeutung im Alltag offenlegen.
In Hongkong geborene*r Künstler*in, die/der urbanen Wandel und alltägliche Infrastrukturen durch Installationen, Bilder und ortsspezifische Serien erforscht.
Studio, das mit Pflanzen, Erde, Wasser und Stein arbeitet, um Ökosysteme zu gestalten. Ortspezifische, experimentelle Arbeiten in DE/JP/CH; verbindet digitale und analoge Werkzeuge. Gastprofessur an der TU Dresden.
MercuryOS ist ein konzeptionelles Designprojekt, das das Betriebssystem als künstlerisches und kritisches Medium neu denkt. Der Bereich Art Direction reflektiert über Ästhetik, Kontrolle und Widerstand in digitalen Interfaces und hinterfragt die Ideologie nahtloser Technologie.
Peculiar Manicule ist eine hybride Design- und Forschungsplattform, die typografisches Erbe, Druckkultur und kollektive Autorschaft untersucht. Durch offene Projekte und Publishing-Experimente wird Design als geteiltes Wissen und kulturelle Fürsorge neu gedacht.
Queer Futurism: Denizens of Liminality – Queer Nature
Intersektionalität
Dekolonialismus
Nachhaltigkeit
Summary
Eine poetische Erkundung queerer Futurismen und ökologischer Verbundenheit, die Überleben und Zugehörigkeit jenseits von Binaritäten neu imaginiert und dekoloniale Ökologie mit spekulativem Storytelling verbindet.
Ritual Inhabitual ist ein Kunst- und Forschungskollektiv, das Performances, Installationen und Workshops rund um verkörperte Fürsorge und feministische Resistenz gegen Produktivitätskultur entwickelt.
The Toaster Project – Making a toaster from scratch
Ressourcen
Ausbeutung
Alternatives
Summary
Designer Thomas Thwaites baut einen 4,99‑£‑Toaster aus Rohmaterialien, indem er Teile abbaut, schmilzt und formt – und legt dabei versteckte Lieferketten, industrielle Komplexität und die Grenzen des DIY offen.
Die persönliche Website und das Portfolio der Künstlerin YH Song, mit poetischen und intimen digitalen Arbeiten, die Beziehungen, Verletzlichkeit und die sanften sozialen Dynamiken von Online‑ und Offline‑Interaktion erforschen.
Zheng Bo – Eco-queer art with plants, people, and politics
Ecology
Inclusion
Wissen
Summary
Dokumentiert die Arbeit des öko‑queeren Künstlers Zheng Bo, dessen Praxis mehr‑als‑menschliche Beziehungen durch Pflanzen, Körper und Gemeinschaften kultiviert.
Eine Zusammenarbeit behinderter Künstler*innen, die Alt‑Text als Poesie auffasst und Workshops sowie ein Workbook anbietet, um kreative und zugängliche Bildbeschreibungen im digitalen Raum zu fördern.
Ein digitales Magazin, das ästhetische und politische Formen technologischen Scheiterns, Glitch und Widerstand erforscht und digitalen „Schaden“ in eine kritische und poetische Geste verwandelt.
Ein persönliches Webprojekt, das Performance, Coding und Selbstarchivierung verbindet, um Identität, Sichtbarkeit und Verweigerung in Online‑Räumen durch verspieltes und poetisches Webdesign zu erforschen.
Ein interaktives Kunstprojekt, das geführte Touren durch die Ästhetiken, Interfaces und Communities des frühen Internets anbietet und digitale Nostalgie als kollektives Gedächtnis und Kritik neu imaginiert.
Ein experimentelles Webprojekt, das Selbstoffenlegung, Verletzlichkeit und die verschwommenen Grenzen zwischen Intimität und Überwachung in digitalen Umgebungen untersucht.
Ein künstlerisches Webprojekt, das Extraktion, Land und digitalen Kolonialismus erforscht und ökologische Zerstörung mit den unsichtbaren Infrastrukturen globaler Rechenprozesse verbindet.
Eine minimalistische Webplattform, die täglich ein neues Gedicht liefert und zu stiller Reflexion einlädt – ein sanftes, menschenzentriertes digitales Erlebnis jenseits ständiger Reizüberflutung.
Ein von Künstler*innen geführtes Publikationsprojekt, das die Schnittstelle zwischen Druck und Web erforscht und Arbeiten sammelt, die Online‑Material in physische Formen vernetzter Kunst übertragen.
Ein experimenteller Online‑Raum, der kollaborative Kunst‑, Code‑ und Textprojekte beherbergt und Autorschaft, Teilnahme und soziale Dynamiken digitaler Kreativität hinterfragt.